... beschreibt den intuitiv-phänomenologischen Zugang, mit dem fractale, somatische Zustandsbilder sichtbar, erfahrbar und transparent gemacht werden können.
In der Praxis bewegt sich eine oder mehrere Personen gehend durch den Raum, in dem sie das bestehende Anliegen der behandelten Person, oder auch z. B. eine verabredete somatische Grundfunktion, rollenhaft verkörpert. Im Prozess erspürte Sinneswahrnehmungen werden so direkt erfahrbar gemacht und können in Gestik und Worten mitgeteilt werden. Im Anschluss können in einem reflektierenden Gespräch Details aufgegriffen und auch mittels verschiedener anderer Interventionstechniken weiter bearbeitet werden.
Die Arbeitstechnik wurde vom Psychotherapeuten John Cogswell 1993 als Walking-in-your-shoes publiziert und findet inzwischen auch im künstlerischen- und Coaching-Kontext seine Anwendung.
Die Ursprünge dieser räumlich-sinnlichen Darstellungsarbeit von unbewussten Inhalten systemischer Beziehungsgefüge geht wohl auf V. Satir zurück, die bereits in den frühen 1980er Jahren mit der Familienskulptur eine Pionierleistung erbrachte, die sich bis heute schnell in eine große Vielfalt von ähnlichen Methoden auffächerte (Familienchoreographie, system. Familienstellen etc.).
Im Gehen mobilisiert der Organismus Energie, welche der Wahrnehmung des Innern zur Verfügung gestellt wird - die symmetrische Aktivität fördert die rechts-links-Kommunikation der Hirnhälften - in der Bewegung bahnt sich eine Lösung an, da die innere Wahrnehmung dem Attraktor folgend Stagnation und Erstarrung aufhebt.
"Jeder Mensch trachtet danach zu (über)leben, zu wachsen und nahe bei anderen zu sein. Alles Verhalten drückt diese Ziele aus, unabhängig davon, wie gestört es erscheinen mag… Das, was die Gesellschaft krankes, verrücktes, dummes oder schlechtes Verhalten nennt, ist in Wirklichkeit der Versuch seitens des ge-kränk-ten Menschen, die bestehende Verwirrung zu signalisieren und um Hilfe zu rufen“… V. Satir